Biedenkopf

Biedenkopf
I
Biedenkopf,
 
Stadt und Luftkurort im Landkreis Marburg-Biedenkopf, Hessen, an der oberen Lahn in den waldreichen Ausläufern des Rothaargebirges, 274 m über dem Meeresspiegel, 14 600 Einwohner. Biedenkopf ist Zentrum des Hessischen Hinterlandes und war bis 1974 Kreisstadt; Maschinen- und Modellbau.
 
 
Die Ende des 12. Jahrhunderts angelegte Burg (heute u. a. Hinterlandmuseum) wurde nach mehrmaliger Zerstörung und Wiederaufbau 1843-47 von G. Moller restauriert.
 
 
Biedenkopf wird 1254 als Stadt der Landgrafen von Hessen erwähnt. 1648 fiel es an Hessen-Darmstadt, 1866 an Preußen.
 
II
Biedenkopf,
 
Kurt Hans, Wirtschaftsjurist und Politiker, * Ludwigshafen am Rhein 28. 1. 1930; war 1964-70 Professor für Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht in Bochum. Als Vorsitzender einer Mitbestimmungskommission der Bundesregierung (1968-70) legte er 1970 ein wesentlich von ihm erarbeitetes Mitbestimmungsmodell vor. Seit 1965 Mitglied der CDU, war er 1973-77 ihr Generalsekretär, 1976-80 und 1987-90 Mitglied des Bundestags; 1977-84 Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Westfalen-Lippe, leitete er 1980-83 die CDU-Opposition im Landtag von Nordrhein-Westfalen (1980-88 Mitglied des Landtags), 1986/87 den neuen vereinigten CDU-Landesverband von Nordrhein-Westfalen. Danach war Biedenkopf bis 1990 wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik (IWG) und trat in seiner Partei besonders mit Vorschlägen zur Wirtschafts-, Sozial- und Energiepolitik hervor. Im Frühjahr 1990 Gastprofessor in Leipzig, wurde Biedenkopf im Oktober 1990 Mitglied des Landtags und Ministerpräsident von Sachsen (in einer CDU-Alleinregierung; am 6. 10. 1994 und am 13. 10. 1999 jeweils mit absoluter Mehrheit wieder gewählt); er war von Dezember 1991 bis Oktober 1995 auch Landesvorsitzender der sächsischen CDU. Nach zunehmender parteiinterner Kritik trat er am 18. 4. 2002 vorzeitig zurück. Breite Anerkennung fanden sein Engagement und seine Verdienste bei der erfolgreichen Umstrukturierung des Landes Sachsen und dem Aufbau moderner Wirtschaftsstandorte.

Universal-Lexikon. 2012.

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